Christiane Guyer ist seit 11 Jahren im Stadtrat und dort verantwortlich für die Ressorts Sicherheit und Kultur.

In ihrem eben erschienenen Jahresbericht 2020 zieht die Regionalpolizei Zofingen Bilanz: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie veränderte die Arbeit der Polizei. Das Ziel, trotz erschwerten Bedingungen gute und möglichst uneingeschränkte Leistungen für die Bevölkerung zu erbringen und die Sicherheit zu gewährleisten, wurde erreicht.

Das Jahr 2020 war nicht ein Jahr wie jedes andere. Die Corona-Pandemie forderte von der Regionalpolizei Zofingen ausserordentliche Flexibilität, Vorsicht, rasche Entscheidungen, transparente Kommunikation und Durchhaltewillen. Das Ziel war es, trotz erschwerten Bedingungen und soweit es die Umsetzung und Befolgung der Präventivmassnahmen zuliessen, gute und möglichst uneingeschränkte Leistungen für die Bevölkerung zu erbringen und die Sicherheit zu gewährleisten. Das hiess in allen Vertragsgemeinden präsent und jederzeit einsatzfähig für den Notfall zu sein. Nur dadurch war es möglich, den Einwohnerinnen und Einwohnern eine möglichst hohe Sicherheit zu bieten und ein entsprechendes Sicherheitsgefühl zu vermitteln.

Der polizeiliche Alltag hat sich durch die Pandemie merklich geändert. Die Kontrolle der Einhaltung der Schutzmassnahmen hatte sehr hohe Priorität. Hauptsächlich ging es dabei um das Nichteinhalten der Fünf-Personen-Regelung oder um die Einhaltung des Mindestabstands. Die Mitarbeitenden der Polizei sind mit Augenmass vorgegangen und erst nach Verwarnungen wurden Ordnungsbussen ausgestellt.

Erfreulich war der Rückgang der Einbrüche im Geschäfts- und Wohnbereich. Es ist anzunehmen, dass die geschlossenen Grenzen im Frühjahr dazu beigetragen haben wie auch mehrheitlich zu Hause gebliebene Bürgerinnen und Bürger. Zudem wirkte die Regionalpolizei mit ihrer Präsenz in den Quartieren, kombiniert mit gezielten Verkehrskontrollen, Dämmerungseinbrüchen entgegen. Dies wie bereits in früheren Jahren im Rahmen der Aktionen SERA der Kantonspolizei Aargau.

Während dem Lockdown im Frühjahr kam es insbesondere in der Region Oftringen-Zofingen durch sogenannte „Autoposer“ zu vermehrten Lärmbelästigungen. Mit gezielten Aktionstagen konnten zahlreiche Fahrzeuglenkende, welche mit ihren Fahrzeugen massiven Lärm verursachten, kontrolliert werden. Insgesamt wurden 36 Personen an die zuständige Staatsanwaltschaft verzeigt. Zudem wurden acht Fahrzeuge wegen illegalen Abänderungen von der Motorfahrzeugkontrolle geprüft.

Nach einer Evaluation wurde per 1. Januar 2020 die Kontrolle des ruhenden Verkehrs und der Verkehrsdienst in Zofingen von der Securitas AG wieder bei der Regionalpolizei angegliedert. Es wurden drei zivile Mitarbeitende eingestellt und ausgebildet. Damit konnte die Effektivität und Effizienz der Kontrollen erhöht werden.

Aufgrund des Lehrplans 21 führte die Regionalpolizei auf das Schuljahr 2020/2021 eine Lektion für die 4. Klasse ein. Diese beinhaltet praktisches Velofahren im Schonraum (z. B. Pausenplatz, abgesperrter Bereich). Für diesen Unterricht steht den Verkehrsinstruktorinnen und -instruktoren ein modularer Geschicklichkeitsparcours zur Verfügung, welcher an die Bedürfnisse und das Können der Klasse angepasst werden kann.

Im Berichtsjahr haben die Einsätze wegen häuslicher Gewalt zugenommen. Die Regionalpolizei Zofingen musste diesbezüglich im vergangenen Jahr 199 (Vorjahr: 181) Mal ausrücken. Insbesondere die zweite Corona-Welle wirkte sich negativ aus.

Im Rahmen der Rechtshilfe stellt die Regionalpolizei auf Gesuch von Behörden und Ämtern amtliche Dokumente zu, überführt Schuldnerinnen und Schuldner an das Betreibungsamt oder zieht zum Beispiel im Auftrag des Strassenverkehrsamts Autokontrollschilder und Ausweise ein. Die Rechtshilfegesuche sind um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken und liegen knapp unter 4’600 Aufträgen.

Die Jahresrechnung 2020 der Regionalpolizei zeigt ein positives Ergebnis. Die Gemeinden werden erneut Rückzahlungen erhalten.

Jahresbericht 2020 der Regionalpolizei: www.regionalpolizei-zofingen.ch